Bauen für die Zukunft

Häuser, die einen geringeren Energieverbrauch haben, als es die Energieeinsparverordnung (EnEV 2009) zulässt, werden als Effizienzhäuser bezeichnet. Die staatliche KfW Bankengruppe fördert im Neubau drei Effizienzhaus-Standards mit zinsgünstigen Darlehen oder Zuschüssen: KfW-Effizienzhaus 70, KfW-Effizienzhaus 55 und KfW-Effizienzhaus 40. Der Zahlenwert gibt an, wie sich der Energiebedarf des jeweiligen Effizienzhauses im Vergleich zur gesetzlich erlaubten Obergrenze verhält. Beim Effizienzhaus-Standard 40 beträgt der Jahresprimärenergiebedarf nur 40 Prozent im Vergleich zum Haus nach EnEV-Minimalstandard. Das bedeutet eine Energieeinsparung von 60 Prozent. Das Haus stellt damit den besten Standard in der Effizienzhaus-Reihe dar.

Die Bauausführung ist entscheidend

Für das KfW-Effizienzhaus 40 wird manchmal auch die Kurzbezeichnung KfW-Haus 40 verwendet. Es darf aber nicht verwechselt werden mit einem “KfW-40-Haus”, einem älteren, nicht mehr aktuellen Förderstandard der KfW. Damals stand die Zahl 40 noch für etwas anderes, nämlich für einen jährlichen Wärmebedarf von 40 Kilowattstunden (kWh) pro Quadratmeter. Beim neuen Haus nach Effizienzhausstandard 40 liegt dieser aber deutlich unter 30 kWh. Um diesen hohen Grad von Energieeinsparung zu erreichen, ist neben einer sehr guten Dämmung der Gebäudehülle vor allem deren luftdichte Ausführung wichtig. Wärmebrücken, über die Energie aus dem Haus entweichen könnte, sind unbedingt zu vermeiden. Bauherren sich als Partner deshalb Haushersteller oder Baufirmen suchen, die ausreichende Erfahrung mit energieoptimierter Bauweise haben. Der verbleibende geringe Wärmebedarf des KfW-Haus 40 wird nur noch mit erneuerbaren Energien, häufig in verschiedenen Kombinationen, und über Wärmerückgewinnung aus der Abluft der Wohnräume gedeckt.

Das KfW-Effizienzhaus 40 in der Praxis

Die praktische Umsetzung eines Einfamilienhauses in Effizienzhaus-40-Bauweise könnte beispielhaft so aussehen:

1.Holzrahmenbauweise mit verstärkter Dämmung zwischen den tragenden Holzelementen
2.sehr gute Dach- und Bodendämmung
3.wärmebrückenoptimierte Ausführung
4.Fenster mit Dreifach-Wärmeschutzverglasung
5.Erdwärmepumpe plus zehn Quadratmeter Solarkollektoren zur Warmwasserbereitung und Heizungsunterstützung
6.Zu- und Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung

Alternativ kann das KfW-Haus 40 auch in Massivbauweise mit effizienten Wärmedämmziegeln oder –steinen ausgeführt werden.

Höchste Förderstufe im Neubau

Der Neubau nach Effizienzhaus-40-Standard wird von der KfW Bankengruppe mit zinsverbilligten Darlehen von bis zu 50.000 Euro und einem Tilgungszuschuss von zehn Prozent gefördert. Voraussetzung für die Förderung ist, dass ein Sachverständiger die energetische Fachplanung und Baubegleitung übernimmt. Passivhäuser, deren Heizwärmebedarf per Definition bei höchstens 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr liegt, erhalten von der KFW die gleiche Förderung wie das KfW-Effizienzhaus 40. Auch die Höhe von Fördermitteln in einigen Bundesländern richtet sich nach dem Effizienzstandard im Neubau.