Die Zeiten des sorglosen Umgangs mit Heizenergie sind vorbei. Klimaschutz und steigende Brennstoffpreise machen Energiesparen beim Bauen und Wohnen selbstverständlich. Deshalb werden Neubauten heute von Anfang an als Energiesparhäuser angelegt.
Begriffe und Definitionen
Eine verbindliche Definition für den Begriff Energiesparhaus gibt es nicht. Noch vor ein paar Jahren verstand man darunter eine besonders ökologische und energiebewusste Bauweise. Inzwischen verlangen aber die gesetzlichen Vorschriften, insbesondere die Energieeinsparverordnung (EnEV), dass alle neuen Häuser energiesparend gebaut werden müssen. Damit sind Energiesparhäuser zum Standard zeitgemäßen Bauens geworden. Nicht eindeutig definiert ist auch die Bezeichnung Niedrigenergiehaus. Oft sind damit Häuser gemeint, deren Energiebedarf geringer ist als der gesetzlich zugelassene. Die aktuellere Bezeichnung lautet Effizienzhaus.
Ein Energiesparhaus planen
Eine energiesparende Bauweise ist in der Regel eine Kombination aus architektonischen, baulichen und technischen Elementen. Das Ziel ist zum einen möglichst wenig Energie über die Gebäudehülle zu verlieren und zum anderen die notwendige Heizwärme auf möglichst effiziente Weise zu erzeugen.
Wichtige bauliche Maßnahmen sind:
1.Ausrichtung des Hauses nach der Sonne, große Fensterflächen nach Süden, zur Nordseite eher geschlossen.
2.Eine kompakte Gebäudeform, wie sie zum Beispiel für die moderne, am Bauhausstil orientierte Architektur typisch ist. Auf Erker, Vorsprünge oder Gauben muss man nicht völlig verzichten, dafür aber eventuell mehr in die Dämmung investieren.
3.Sehr guter Wärmeschutz der Außenhülle. Der lässt sich in Massivbauweise, zum Beispiel mit modernen Wärmedämmsteinen, ebenso erreichen wie mit dämmstoffgefüllten Holzkonstruktionen. Herkömmliche Ziegel-, Fachwerk- oder Blockbohlenwände benötigen eine zusätzliche Dämmung, um den Anforderungen an ein Energiesparhaus zu genügen.
4.Fenster mit zwei-, besser dreifacher Wärmeschutzverglasung.
5.Luft- und winddichte Verarbeitung aller Bauteile.
Effiziente Haustechnik
Als technische Lösungen in Energiesparhäusern bieten sich Brennwerttechnik und kontrollierte Lüftung an. Je dichter ein Haus ist, desto wichtiger wird auch der regelmäßige Luftaustausch, entweder über eine Lüftungsanlage oder eine automatische Fensterlüftung. Durch Wärmerückgewinnung kann die verbrauchte Luft sogar zum Heizen genutzt werden. Heizung und Warmwasserbereitung sollten mit moderner Öl- oder Gasbrennwerttechnik erfolgen. Diese arbeiten wesentlich effizienter als ältere Technologien. Noch besser wird die Energiebilanz des Hauses, wenn erneuerbare Energieträger wie Holz, Solar- oder Erdwärme eingesetzt werden.
Wer zusätzlich noch eine Solarstromanlage installiert, kann sein Energiesparhaus sogar zu einem Energieplushaus machen, das mehr Energie produziert als es verbraucht.