Mit dem Begriff Fertighaus wurden jahrelang reine Holzhäuser in Verbindung gebracht. Neue Bautechniken machen es seit einigen Jahren jedoch möglich, Fertighäuser massiv zu errichten. Genau wie beim Fertigbau aus Holz werden Decken, Dach und Wände in einer Werkhalle vorgefertigt und erst auf der Baustelle innerhalb kürzester Zeit zum eigentlichen Haus zusammengesetzt.
Konstruiert werden Massivfertighäuser aus vorgefertigten Bauelementen. Diese bestehen beispielsweise aus Blähton oder aus Porenbeton. Blähton verfügt über ein sehr gutes Wärmespeichervermögen, ist atmungsaktiv und schafft dadurch ein angenehmes Raumklima. Porenbeton ist ein guter Wärmedämmer und zudem sehr leicht. Durch die vielen Lufteinschlüsse nimmt er allerdings auch leicht Feuchtigkeit auf, weswegen Außenwände zusätzlich noch mit einer Isolierschicht versehen werden sollten. Manche Hersteller bieten auch Bauelemente aus Ziegeln für den Fertighausbau an, die ebenfalls gute Wärme- und Schallschutzeigenschaften aufweisen. Außerdem kann ein Massivfertighaus in Verbundschaltechnik errichtet werden, bei der Holzwerkstoffwände oder Verfüllziegel aus gepressten Holzspänen oder Blähton mit Beton aufgefüllt werden.
Da ein massives Fertighaus sowohl Kriterien des Massivbaus als auch des klassischen Fertigbaus erfüllt, bietet es die Vorteile beider Bauweisen. Es kann wie das klassische Fertighaus aus Holz innerhalb kürzester Zeit errichtet werden. Eine Trocknungszeit wie bei einem Stein auf Stein gemauerten Massivhaus entfällt, da den Bauelementen Feuchtigkeit bereits bei der Fertigung in der Werkhalle entzogen wird. Schon nach wenigen Wochen ist ein Massivfertighaus bereit für den Innenausbau. Hierbei müssen auch weniger Handwerker als beim Massivbau koordiniert werden, da in die Fertigbauteile bereits Fenster, Türen sowie Vorinstallationen für Elektro-, Lüftungs- und Sanitärtechnik integriert sind. Außerdem bietet ein Massivfertighaus eine hohe Energieeffizienz sowie einen guten Brand- und Schallschutz. Ein entscheidender Vorteil ist sicherlich auch, dass Massivfertighäuser aufgrund ihrer verwendeten Baustoffe den Bauherren ein Gefühl von Wertigkeit und Langlebigkeit vermitteln.
Durch die verwendeten Baustoffe kann das Massivfertighaus zum Massivbau und gleichzeitig zum Fertigbau gezählt werden. In der Tat gibt es keine einheitliche Bezeichnung für diesen Haustyp. Manche Hersteller bieten es als Massivhaus an, andere wiederum bezeichnen es schlicht als Fertighaus. Angehende Bauherren haben es bei der Suche nach Herstellern massiver Fertighäuser daher oft nicht einfach. Zumal es in Deutschland auch noch sehr wenige Anbieter gibt, die ein Fertighaus massiv errichten.